- Die Therapie muss unverzüglich beim Spezialisten erfolgen
- Die Riesenzellarteriitis führt unbehandelt zu einer Beteiligung der Aorta und ihrer Seitenäste mit verschiedenen Komplikationen
Kortikosteroidtherapie i. d. R. für mindestens 1–2 Jahre, bei Steroid-sparender Therapie auch kürzer
- Rituximab: Diskussion ob zeitnah nach Diagnosestellung versus im Verlauf
⇒ mediX empfiehlt: Rituximab erst im Verlauf einsetzen, wenn Steroide nicht ausreichend wirken oder wenn eine Steroid-Reduktion nicht möglich ist
Bei Patienten mit okulärer/zerebraler Symptomatik
- Initial intravenöse Hochdosistherapie (z. B. 1’000 mg/d Methylprednisolon) über 3 Tage, anschliessend Fortsetzung mit oraler Therapie gemäss der Empfehlung eines Spezialisten
Als Steroid-sparende Therapie zur Remissionsinduktion kann alternativ folgendes erwogen werden (Indikationsstellung durch den Spezialisten)
- Avacopan (C5aR Inhibitor): 30 mg 2 x/Tag in Kombination mit Rituximab (RTX) oder Cyclophosphamid (CYC)
- Tocilizumab (8, 11)
- Methotrexat mit derselben Indikation wie Tocilizumab (Wirksamkeit nur bis maximal 36 Wochen nachgewiesen) (8, 9)
- Leflunomid
Begleittherapie: siehe oben unter PMR
Erhaltungstherapie
- Bei Remission nach Induktion mit entweder RTX oder CYC wird remissionserhaltende Therapie für 24–48 Monate mit RTX empfohlen. Alternativ dazu kann Methotrexat (MTX) oder Azathioprin (AZA) gegeben werden
Kontrollen
- Siehe PMR. Beachte: Ein (leichter) Anstieg von PCR/BSR kann auch bei RZA toleriert werden, wenn keine klinischen Zeichen einer Verschlechterung vorhanden sind
- Patient informieren: Sofort Arzt/Ärztin aufsuchen, wenn erneut Symptome auftreten (z. B. Kopfschmerzen oder PMR-Symptomatik)
Rezidive und Rezidivtherapie
- Innert zwei Jahren haben 30–40 % der Patienten ein Rezidiv, jedoch selten mit schwerwiegenden Komplikationen (z. B. Sehverlust)
- Die meisten Patienten befinden sich zum Zeitpunkt des Rezidivs unter Steroidtherapie. In diesen Fällen soll die Steroiddosis erhöht werden (ev. plus steroidsparende Komedikation,
s. o.)
- Bei Patienten, die sich nicht mehr unter Steroidtherapie befinden, soll die Prednisontherapie neu begonnen werden