Allgemeines Vorgehen
- Triggerfaktoren behandeln
- Diuretikatherapie
- Bei klinischen Stauungszeichen
- Falls bislang keine Diuretika, dann Start mit Torasemid 10 mg 1–0–0
- Bei vorbestehender Diuretikatherapie Erhöhung der Tagesdosis (bei normaler Nierenfunktion um 10mg/d und nach Bedarf)
- Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine schlechtere diuretische Antwort zu erwarten, so dass höhere Dosierungen oder unter Umständen eine Hospitalisation mit intravenöser Therapie notwendig werden können
- SGLT2-Inhibitoren können frühzeitig bei allen Herzinsuffizienzpatienten eingesetzt werden
- Medikamentenkombination abhängig vom Herzinsuffizienz-Subtyp (s. u.)
Herzinsuffizienztherapie gemäss echokardiographischer Einteilung
- HFrEF-Patienten
- Frühzeitige Kombinationstherapie, spätestens 4 Medikamente innert 4 Wochen (besser früher)
- Niedrigdosierte 4er-Kombination ist besser als auf eine Substanz verzichten
- Reihenfolge der Medikamente abhängig vom Patientenprofil, Verträglichkeit, Komorbiditäten
- Die Medikamente sollen – wenn möglich – auf die Zieldosierungen titriert werden
⇒ SGLT2-Inhibitor (SGLT2i) + Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist (MRA) + ACE-Hemmer/Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) + Betablocker (BB) (+ Schleifendiuretika nach Bedarf)
- HFmrEF-Patienten
- Die HFrEF-Therapie ist bei HFmrEF prinzipiell wirksam (Reduktion Mortalität und Hospitalisationen sowie zu Symptomverbesserung), daher besteht hier eine Klasse II-Indikation für ACEi/ARNI, BB und MRA. Für SGLT2-Hemmer besteht hingegen eine Klasse I-Indikation
- Formal besteht bezüglich ARNI und MRA (aktuell noch) eine BAG-Limitatio, die sich auf symptomatische HFrEF-Patienten beschränkt
⇒ SGLT2i + MRA + ACEi/ARNI + BB (+ Schleifendiuretika nach Bedarf)
- HFpEF-Patienten
- Sämtliche Studien zu ACE-Hemmern, ARB und Betablockern zeigen keinen überzeugenden Benefit
⇒ Optimale Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren/Erkrankungen + SGLT2i
(+ Schleifendiuretika nach Bedarf)