Transaminasen (GOT/AST und GPT/ALT)
- Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) (Aspartat-Aminotransferase/AST)
- Ist nicht leberspezifisch. Bei isoliertem Anstieg ist eine extrahepatische Ursache wahrscheinlicher. Die diagnostische Sensitivität für eine Lebererkrankung beträgt ca. 70 %
- Kann auch durch angeborene Muskelerkrankungen, Myokardinfarkt und extreme Körperaktivität erhöht sein. Bei muskulärem Ursprung ist auch die Creatininkinase deutlich erhöht
- Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) (Alanin-Aminotransferase/ALT)
- Ist leberspezifisch. Die diagnostische Sensitivität für Leber- und Gallenwegserkrankungen beträgt ca. 85 %
- Ist vorwiegend im Zytoplasma der Hepatozyten gelöst und bereits bei einer geringen Leberschädigung serologisch nachweisbar
Starke Erhöhung (> 10-fach)
- Akute Virushepatitis (> 25-fach des oberen Normwerts), Autoimmunhepatitis, akute toxische, ischämische oder hypoxische Leberschädigung
Mässige Erhöhung (5–10-fach)
- Leichte virale, medikamentöse, äthyltoxische sowie drogeninduzierte (Kokain, Ecstasy) Hepatitiden
- Autoimmunhepatitis
Leichte Erhöhung (< 5-fach)
- Virushepatiden, Leberzirrhose, nichtalkoholische Fettlebererkrankung, Hämochromatose, Lebertumoren, cholestatische Lebererkrankungen
Normale Transaminasen möglich bei
- Hämochromatose, chron. Hepatitis B und C, Methotrexat oder Amiodaron-induzierte Hepatitis, nichtalkoholische Fettlebererkrankung
De-Ritis-Quotient (DRQ) GOT/GPT
- Norm 0,6-0,8; DRQ < 1 bei geringem Leberschaden, DRQ > 1 bei schwerem Leberschaden; bei bekannter NASH, Hepatitis B oder C Hinweis auf die Entwicklung einer Zirrhose
Beachte: Ein erhöhter De-Ritis-Quotient ist nicht aussagekräftig, wenn die Leberfunktionsparameter (Leberenzyme, Bilirubin, Quick) im Normbereich liegen
- Gamma-GT (GGT)
- Erhöhte Werte sind Zeichen für eine Leber- und/oder Gallenwegserkrankung
- Eine geringe Erhöhung kann ein Hinweis sein auf Alkoholmissbrauch, geringe Steatose, oder eine genetische Enzymvariante. Gelegentlich medikamentös (z. B. Antikonvulsiva)
- Ist GGT im Vergleich zur AP disproportional stark erhöht, spricht dies für eine alkoholische Leberschädigung –> nur als Ergänzungsuntersuchung bei erhöhter AP oder bei DRQ > 2 sinnvoll