Patient ohne Alarmzeichen mit typischen Refluxsymptomen und ohne Endoskopie
- Empirische Therapie mit PPI in einfacher Standarddosis einmal täglich 30 min vor der grössten Mahlzeit über 4–8 Wochen; maximale Wirkstärke wird erst nach 5 Tagen erreicht; ev. probatorisch insbesondere als Initialtherapie auch andere Antirefluxpräparate, z. B. H2-Rezeptorantagonisten, Antazida oder Alginate bei genügender Symptomkontrolle
- Cave: Bei erfolgreicher Therapie nicht abrupt absetzen, langsames ausschleichen bis zur auf „on demand“ Therapie
- Bei ungenügender Wirksamkeit nach 4 Wochen für weitere 4 Wochen PPI –> doppelte Standarddosis auf 2 x am Tag aufteilen oder Wechsel auf einen anderen PPI (oder Kombination mit z. B. Alginat); bei unzureichendem Ansprechen –> Endoskopie
- Bei ausreichender Wirksamkeit, aber anhaltend hohem PPI-Gebrauch –> Endoskopie
Patienten mit Verdacht auf NERD (also nach unauffälliger Endoskopie)
- Bei unkomplizierter GERD (NERD oder Refluxösophagitis Los Angeles Grad A/B) soll die langfristige medikamentöse Therapie an den Symptomen ausgerichtet werden. Übertherapie vermeiden!
- Bei mangelndem Ansprechen nach 4–8 Wochen: Therapieverlängerung, Dosiserhöhung, Präparatewechsel, evt. pH-Metrie zur Diagnosesicherung
- Bei Ansprechen weitere Therapie „on demand“
Patienten mit endoskopisch gesicherter erosiver Refluxösophagitis (ERD)
- Auch eine asymptomatische, aber endoskopisch dokumentierte Refluxösophagitis sollte wie eine symptomatische behandelt werden
Tabelle 3: Behandlung der Refluxösophagitis
Patienten mit hypersensitivem Ösophagus (Nachweis durch Impedanz-pH-Metrie)
- Sprechen selten bis gar nicht auf eine PPI-Therapie an, daher Absetzen und Umstellung auf SSRI, z. B. Fluoxetin
Barrett-Ösophagus
- Entscheidend für die Frage, ob und welche Überwachung und Therapie notwendig ist, ist das Vorhandensein von Epitheldysplasien. Eine valide histologische Beurteilung ist erst nach Abheilung einer oft gleichzeitig vorliegenden Refluxösophagitis möglich
- Metaplasie < 1 cm wird nicht mehr als Barrett bezeichnet und nicht überwacht
Verdacht auf extraösophageale Manifestation einer GERD
- PPI-Therapie in doppelter Standarddosis 2 x täglich für 12 Wochen (z. B. 2 x 40 mg Esomeprazol)
- Bei zufriedenstellender Kontrolle der EÖS individuelle Titration auf geringste noch wirksame PPI-Dosis
- Bei fehlendem Ansprechen und fehlenden typischen Refluxsymptomen PPI absetzen
- Bei Zweifel ob GERD ja oder nein: pH-Impedanz-Metrie ohne Medikation