Stufenweises Vorgehen zur Aufdeckung von NM-Allergien
1. Nahrungsanamnese
- NM-Allergie wahrscheinlich bei
- Bekannter Inhalationsallergie oder Atopie
- Allergiesuggestiven Beschwerden wie oraler Pruritus oder Symptome, wie Urtikaria, Asthma
- Beschwerden in engem zeitlichen Zusammenhang mit Nahrungsmittelgenuss (Minuten bis wenige Stunden)
2. Ernährungstagebuch
- Kann bei verzögertem Reaktionstyp hilfreich sein
3. In vivo-/In vitro-Diagnostik
- Haut-Prick-Test (auf Lebensmittelextrakte, Umweltantigene, Schimmelpilze, Gewürze etc.): Dient v. a. der Ausschlussdiagnose (NPV: > 95 %)
- Gesamt-IgE und allergenspezifisches IgE: Ergänzend oder alternativ zu Prick-Test. Nachweis von spezifischem IgE gegen pollenassoziierte NM-Allergene immer bei systemischen Reaktionen!
Beachte: Ein positiver Test entspricht einer Sensibilisierung und ist nur mit korrespondierenden Symptomen klinisch relevant. Eine Sensibilisierung ohne Symptome sollte nicht als Allergie gedeutet werden
4. Oraler Provokationstest (OPT)
- Kann v. a. bei chronischen oder verzögert auftretenden Beschwerden (Ekzem, GI-Symptome) sinnvoll sein. OPT ist nicht erforderlich bei
- Patienten mit zweifelsfrei zuzuordnenden anaphylaktischen Reaktionen auf definierte Nahrungsmittel
- Pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien im Sinne eines OAS mit passendem Sensibilisierungsmuster und Klinik