Bedeutung des PSA-Rezidivs
- 80 % der Patienten mit PSA-Rezidiv haben nach 15 Jahren keine Metastasen
- Folgende Patienten mit unbehandeltem PSA-Rezidiv haben seltener Fernmetastasen
- PSA-Verdoppelungszeit nach Prostatektomie > 10 Monate
- Auftreten des PSA-Rezidivs mehr als 2 Jahre nach radikaler Prostatektomie
- Primärer Gleason-Score < 8
Wann liegt ein PSA-Rezidiv vor?
- Nach radikaler Prostatektomie bei PSA Wert ≥ 0,1 ng/ml (2 Messungen erforderlich)
- Nach alleiniger Strahlentherapie PSA-Anstieg > 2 ng/ml über dem postinterventionellen Nadir
Beachte
- Infolge einer Androgendeprivationtherapie ist das PSA supprimiert (verfälschtes Resultat)
- Unter Strahlentherapie sinkt das PSA typischerweise, kann dann aber vorübergehend (z. B. 12 bis 18 Monate nach Strahlentherapie) ansteigen, ohne dass ein PCa-Rezidiv vorliegt
Wie oft PSA in der Nachsorge messen?
- Laut National Comprehensive Cancer Network (USA) alle 6 bis 12 Monate in den ersten 5 Jahren, später jährlich. Laut European Association of Urology (EAU) 3 und 6 Monate postoperativ, anschliessend halbjährlich, nach 3 Jahren jährlich. Vermutlich sind auch 2-jährliche Intervalle postoperativ i. d. R. ausreichend
- Bei einem biochemischen Rezidiv nach kurativer Behandlung wird ein PSMA-PET-CT empfohlen (Unterscheidung von Lokalrezidiv und Lymphknoten- oder Fernmetastasen)
- Bei Lokalrezidiv nach Radikaloperation i. d. R. Salvage-Radiotherapie im Operationsgebiet
- PSA nur bestimmen, wenn der Patient bereit ist, im Falle verdächtiger Werte auch bei Beschwerdefreiheit eine zusätzliche Behandlung zu beginnen